Bodhrán-Bio
Hallo, ich bin Sascha und der Verfasser dieser Site über die irische Rahmentrommel, die Bodhrán. Wie begann eigentlich meine Beziehung zu dieser Trommel mit dem unaussprechlichen Namen?
Wie bei sicher vielen stand bei mir die allgemeine Liebe zu Musik am
Anfang. Die Traditionelle Irische Musik gefiel mir wegen der fröhlichen,
mitreißenden Rhythmen. In jungen Jahren habe ich außerdem
mal als Schlagzeuger in einer Band gespielt sowie Unterricht in Konzertpauke
genommen. Als ich im letzten Jahrtausend endlich einen Irlandurlaub
plante, war mir klar, dass ich mir auch eine Bodhrán von der
Insel mitbringen wollte.
Ich hatte keine Ahnung, was eine gute Bodhrán ausmacht, vermied
es aber bewusst, die Trommel in einem offensichtlichen Touri-Laden zu
kaufen. In einem Musikgeschäft in Cork kaufte ich eine einfache
Trommel und einen Tipper (so nennt man die Schlegel, die man zum Spielen
braucht) sowie eine Nylontasche für die neue Trommel. In einem
Buchgeschäft fand ich außerdem Steáfán Hannigans
„Bodhrán Basics” plus Musik-Cassette, einem Anleitungsheftchen
für Anfänger. Mit den letzten Irischen Pfund kaufte ich schließlich
noch am Flughafen in Dublin „The Bodhrán” von Mícheál
O'Súilleabháin.
The Quest: Hardware und Technik
Nun war ich eigentlich bestens ausgerüstet mit Trommel
und Lehrmaterial. Die Lehrbücher gaben eine recht gute
Einführung zu Tipperhaltung und Klangherstellung, erklärten
die Grundformen von Reel und Jig. Hannigan redete
auf der MC allerdings vieles, was nicht direkt mit Spieltechnik zu
tun hat. O'Súilleabháin hingegen kam etwas akademisch
daher mit kompliziert anmutender Notation und abstrakten Beschreibungen.
Zudem gefiel mir der Klang der neuen Bodhrán nicht. Anstelle
eines sonoren Wumms hatte ich ein hartes, hohes Plänk.
Außerdem stellte ich fest, dass das Ziegenfell außen ziemlich
rauh war, sodass der Tipper beim Spielen darüber kratzte.
Meine Spiellust war dementsprechend gering, die Trommel wanderte in
die Tasche, nur manchmal holte ich sie heraus und spielte ein bisschen.
Dann entdeckte ich im Netz das Deutsche
Bodhrán Forum, eine wahre Fundgrube für alle möglichen
Infos zur Bodhrán. Ich erfuhr so z.B., dass man eine nichtstimmbare Trommel
wie die meine mit Hilfe von Glycerin dauerhaft niedriger stimmen kann.
Ich kam über das Forum auch in Kontakt mit einem Spieler in der
Nachbarstadt, der mir nicht nur ein paar Bewegungen zeigte, sondern
mir nahe legte, das Stützkreuz aus der Trommel heraus zu nehmen
und die starken Obertöne durch Abkleben des Randes mit Isolierband
zu reduzieren. (Achtung: Bei billigen Trommeln kann das Herausnehmen des Stützkreuzes zur Verformung des Rahmens führen. Nachahmung also auf eigene Gefahr!)
Jetzt klang die Trommel deutlich besser, und flugs besorgte ich mir Frank Torpeys „Bodhrán CD Rom Tutorial”; dort konnte ich in kleinen Videos den virtuellen Frank beim Spielen beobachten, wenn auch das Nachspielen mir in den fortgeschritteneren Lektionen (z.B. Triplets) nicht so gelang. Jetzt war mir klar, ich wollte einen richtigen Bodhrán-Kurs machen. Einmal, weil man dort Lehrer aus Fleisch und Blut hat, außerdem wollte ich eine bessere Trommel haben, die auf den Weekends verkauft werden.
Das Weekend in Vollmerz
Im September '07 besuchte ich dann das 12. Bodhrán-Weekend von Rolf Wagels und Guido Plüschke in Vollmerz. Trommeltechnisch und auch sonst eine sehr wertvolle Erfahrung! Endlich habe ich live sehen können, wie man das Teufelsteil bedient, gemerkt, dass ich doch schon ein bisschen Bodhrán spielen kann. Motiviert erstand ich auf dem Weekend eine RWE-Bodhrán des Trommelbauers Christian Hedwitschak, ein paar Tipper und eine Schlagmustersammlung nebst CD zum Üben.
Status Quo
Die Trommel ist nicht nur schön anzuschauen, sondern klingt auch noch toll. Mit dem neuen Equipment macht das Üben auf einmal riesigen Spaß. Vorbei also die Zeiten, wo die alte, kratzende Bodhrán in die Tasche weggepackt wurde. So übe ich nun fast täglich, wenn ich nicht jobmäßig unterwegs bin. Und Übung macht den Meister!
Update
Im Oktober '08 habe ich das 14. Bodhrán-Weekend, wieder in Vollmerz, besucht. Dort habe ich dann „die andere” Signature-Line-Trommel von Christian Hedwitschak erstanden, die GPS-Bodhrán.